FAQ's
Häufig gestellte Fragen und ein Versuch, diese zu beantworten
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Fragen:
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Wo kann man Teile für einen Modell-Unimog kaufen?

Nach meinem Wissensstand (4/2003) gibt es folgende, käufliche Produkte für Modell-Unimogs im Massstab 1:8 (Weblinks, siehe unter Menupunkt 'QUELLEN')
- Fertigmodell eines U411 von der Firma Schaffer (D) --> scheint nicht mehr zu existieren
- GFK-Fahrerhäuser eines U2150 sowie U411 von der Firma Schink (D)

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Ich plane, einen Modell-Unimog zu bauen. Hast Du Zeichnungen vom Vorbild (Original-Unimog)?

Nein, leider nicht. Ich habe von anderen Modellbaueren gehört, dass diese Originalzeichnungen via dem Unimog-Club Gaggenau beziehen konnten (eventuell also Kontakt zu diesem Club suchen).

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Ich möchte auch einen Modell-Unimog bauen. Hast Du Modellbau-Zeichnungen für den Rahmen, die Achsen, das Fahrerhaus, etc.?

Rahmen:
Wie im Menu 'BAU' --> 'RAHMEN' beschrieben, stammt meine Vorlage für den Rahmenbau aus der Zeitschrift TruckModell Ausgabe 1/96 sowie selbst angefertigten Skizzen, welche direkt am Vorbild entstanden sind. Die besagte Vorlage habe zudem mit Hilfe eines Kopiergerätes auf die Modellgrösse gebracht. Hast Du kein Vorbild "zur Hand", empfehle ich Dir von der gedruckten (!) TruckModell-Heftbeilage als (Kopier)Vorlage auszugehen, da jeder Kopiervorgang Verluste (Bsp. Verzug) mit sich bringt. Heutige 'Copy Shops' scannen Dir für ein paar Euros die Originalvorlage und plotten/printen diese in der gewünschten Grösse aus, was einfacher ist, als ein mühsames "zusammenpfriemeln" von mehreren A3-Kopien wie ich vor ein paar Jahren gemacht habe ;-)

Antriebsstrang:
Für den Antriebsstrang gibt es bereits seit 2002 CAD-Zeichungen von Erhard Würsten, welche sich einfach am heimischen PC ausdrucken lassen (benötigte Software liegt der CDROM bei). Ich habe meinen Antriebsstrang mit ein paar Änderungen und mit Ausnahme des Getriebes nach Erhard Würstens Zeichnungen angefertigt (siehe hierzu 'MODELLE','Unimog v. E.Würsten'). Mit der Herstellung des Antriebsstranges ist grundsätzlich die grösste Hürde geschafft und die restlichen Teile lassen sich - mit Zollstock und Photoapparat bewaffnet - vom Vorbild abnehmen.

Getriebe:
Ich habe von den meisten Komponenten meines Modells Hansskizzen angefertigt, von denen die Mehrheit nicht publizierfähig ist, resp. für den Nachbauwilligen schwer verständlich sein dürften (man stelle sich eine Serviette vor, auf denen eine wildes Gekritzel ersichtlich ist, ohne Angabe dazu, was die Skizze darstellt). Ansonsten sind mir keine erprobten Zeichnungen bekannt, nach denen sich ein vorbildgetreues Unimog-Modell erstellen liesse.

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Ich suche Informationen zum Bau eines MB-TRAC's im Massstab 1:8

Ein Beitrag im Truck Modell Sonderheft 1999 "Landmaschinen & Traktoren" könnte noch interessant sein. Gerhard Gauss beschreibt dort auf 3 Seiten den Eigenbau eines MB-Trac 1000 im Massstab 1:8. Ein wunderschönes Modell, dessen Photos einige Details über die Herstellung verraten. Leider beschreibt Herr Gauss nicht den eingesetzten EMotor, jedoch ist die Getriebuntersetzung beschrieben:
1.Gang 1:124 (1.3km/h), 2.Gang: 1:48 (3.4km/h) und 3.Gang 1:23 (7.2km/h).
Von den Photos abgeschätzt, weist der eingesetzte EMotor ungefähre Dimensionen von ca. 50mm Durchmesser un ca. 100mm Länge auf, was in etwa einem Dunkermotor der Reihe GR53 oder Bühlermotor mit diesen Abmessungen entspricht.

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Was verwendet man zur Verstiftung von z.B. Zahnräder mit Wellen?

Im Modellbau häufig verwendet sind Schwerspannstifte und Zylinderstifte, extrem selten Konusstifte. Alternativ gelangen auch selbst angefertigte Stifte aus Messing (nur geringe Drehmomente oder als Sollbruchstelle) oder Stahl (typ. rostfrei, Silberstahl oder Werkzeugstahl) zum Einsatz. Es kommt auf den Verwendungszweck und die vorhandenen Bearbeitungsmöglichkeiten an:

Schwerspannstifte haben die Vorteile, dass gewöhnliche Bohrungen ausreichen und der Stift in der Bohrung durch dessen Spannkraft (Federstahl) auch bei höheren Wellendrehzahlen festsitzt. Nachteilig ist a) deren Demontage (Auspressen, Ausschlagen --> Risiko, dass Welle verletzt wird) sowie geringere Festigkeit (Stift schert ab). Also unbedingt maximal zu übertragendes Drehmoment beachten und nicht vergessen, dass Schläge im Antribesstrang auftreten, welche ein Vielfach höheres momentanes (Verdreh)Moment auf Deine Wellenverbindung aufweisen, als dasjenige, welches Dein Elektromotor jemals abgeben wird.

Zylinderstifte benötigen eine geriebene, genau fluchtende Bohrung und können entweder eingepresst (Untermass) oder eingeschoben (Schiebe-oder Gleitsitz) werden. Erstere ist nur mittels Hilsmitteln wieder zu lösen. Letztere ebenfalls, da typischerweise mit Loctite verklebt. Ausnahmen sind Sicherungshülsen, welche über die verbindung geschoben werden und den Stift vom Herausfallen sichern.

Die - vor allem in der Industrie verwendeten - Konusstifte sind einfach zu montieren (Zentrierung von Welle und Nabe), die dafür notwendigen Bohrungen jedoch nur mit Konusreibahlen herzustellen (wer hat sowas schon in seiner Modellbauwerkstatt?)

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Wie genau sind bei Deinem Unimog die hinteren Achsaufnahmen angefertigt (12°-Neigung, versetzte Seitenbleche)?

Unter 'BAU DES MODELLS'--> 'FAHRZEUGRAHMEN' findest Du eine Skizze (Bild 2.3), welche den Aufbau der hinteren Aufhängungsbefestigung darstellt. Beide Seitenbleche sind deckungsgleich bei meinem Modell angefertigt und nur gegeneinander versetzt miteinander verbunden.

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Woher bekomme ich Alu-Platten oder sonstiges Rohmaterial (Profile, Stangen, etc.) und in welchen Abmessungen?

Ich beziehe Aluminium-Rohmaterial und sonstiges Rohmaterial von einem Industrie-Zulieferbetrieb, der für Private ein Restengestell unterhält (Reststücke, fehlerhafte Zuschnitte, etc.) und das Ganze zum Kilo-Preis an Private verkauft. (Fa, Prometall in Kestenholz CH --> siehe 'QUELLEN'->'LIEFERANTEN'). Schau mal nach (Bsp. gelbe Seiten) unter Metalle, Nichteisenmetalle, Metallverarbeitung o.ä. in Deiner Umgebung.

Da es sich um Reststücke (Abschnitte) handelt, sind die Grössen entsprechend unterschiedlich.

Rohmaterial wie beispielweise Alu-Platten beim Modellbauhändler können durchaus "Apothekerpreise" aufweisen und kommen typischerweise in kleinen Abmessungen (Bsp. 200x500mm) daher.

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Was bedeutet "Bohrungen ausreiben" bsp. 3H7? Wo kann man was darüber nachlesen?

Meine Erfahrungen liegen schon einige Jahre zurück, aber ich versuche mal ein paar Antworten darauf zu geben:
Wenn ich von Ausreiben spreche, meine ich damit die Anfertigung einer Bohrung in zwei oder mehreren Stufen: Herstellung der Bohrung mit 0,1 bis 0,2mm Untermass mittels herkömmlichem Spiralbohrer. Anschliessendes Aufreiben mittels einer sog. Maschinen-(Schäl)Reibahle. Reibahlen gibt es für die unterschiedlichsten Durchmesser in unterschiedlichen Ausprägungen (Bsp. für unterschiedliche Passungen, für untersch. Materialien, Sacklöcher, verstellbar, etc.)
Ziel und Zweck solcher Reibahlen ist es, eine Bohrung mit exakten Toleranzen, resp. Toleranzfeldern anzufertigen. Es gibt zwei sog. ISO Passsysteme; (1) Einheitsbohrung und (2) Einheitswelle. Die Toleranzfelder werden als alphabetische Buchstaben, gefolgt von einer numerischen Zahl angegeben. Bei Bohrungen werden GROSSbuchstaben, bei Wellen Kleinbuchstaben verwendet.
Beispiel 4H7: (--> GROSSES 'H' = Bohrung) - Bohrungsdurchmesser 4mm --> sog. Nennmass - Toleranz H7 bedeutet -0/+12 --> sog. Toleranzfeld (die 12 sind Mikrometer, also muss eine 4H7-Bohrung midestens 4mm, maximal 4,012mm Durchmesser aufweisen, um noch in diesem H7 Toleranzfeld zu liegen --> siehe auch weiter unten).
Das Toleranzfeld ist beim Passystem 'Einheitsbohrung' immer mindestens gleich oder grösser dem Nennmass - in unserem Beispiel also 4mm, nicht z.B. 3,98 oder 3,99mm.

Beim ISO-Paßsystem Einheitsbohrung nach DIN 7154 (DIN= Deutsche IndustrieNorm) werden alle Innenpassmasse mit dem Toleranzfeld H gefertigt. Die Passung, d. h. Spiel oder Übermass, wird durch die entsprechende Lage der Toleranzfelder der Außenpassmasse der Welle die in die Bohrung kommt (Bezeichnungen a bis z) erreicht. Weshalb das Toleranzfeld H? Es ist so, dass Aussenpassmasse besser gefertigt und geprüft werden können als Innenpassmasse, oder anders ausgedrückt: Es ist einfacher, eine Welle auf den gewünschten Durchmesser zu drehen, als für jedes einzelnes Passmass einer Bohrung ein eigenes Werkzeug anzuschaffen (sauteuer!).

Am einfachsten an dieser Stelle klickst Du auf diesen Link und schaust Dir ZUERST die Seite 21 und anschliessend die Seite 22 an. Darauf sind die beiden Passsysteme anschaulich dargestellt. Auf Seite 23 wird Deine Frage welche Toleranzfelder Du verwenden solltest (teilweise) beantwortet. Die Toleranzfelder sind abhängig vom Nennmass, was einleuchtend ist wenn Du Dir vorstellst, beispielweise zwei Wellen mit einmal D=4mm und einmal D=40mm einzupressen.

Beispiel von Seite 20 der oben verlinkten Präsentation (Passsystem Einheitsbohrung) für eine 10mm-Welle, welche in eine 10mm-Bohrung eingepresst werden sollte: Die Bohrung weist mindestens 10mm, maximal 10,015mm Durchmesser auf.
Wenn Du nun sicher gehen willst, dass die Welle auch wirklich eingepresst wird und nicht einfach nur knapp passt, so wählst Du beispielweise für die Welle das Toleranzfeld g6. Kannst Du eine bereits bestehende 10H7-Bohrung GENAU messen, so ginge unter Umständen auch ein Toleranzfeld j6.

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Wie müssen Kugellager eingepresst werden und was muss man dabei beachten?

Ich habe keine umfangreichen Erfahrungen aus der konstruktiven Praxis von Kugellager-Anwendungen. Ich habe (zumindest bis bis zum heutigen Tag) die Feststellung gemacht, dass die im Modellbau gebräuchlichen Kugellager (also diejenigen, welche in Kleinmengen beziehbar sind) immer ein h-Toleranzfeld aufweisen.
Mit anderen Worten, wenn Du H7 bohrst (siehe auch Punkt 2), ist diese Passung unter Umständen kein Pressitz mehr. Du müsstest in diesem Fall Reibahlen mit Toleranzfeld G oder P haben, welche schwer zu finden sind schätze ich. Entstehen Deine Kugellagersitze mittels CNC-Fräsmaschine, so gestaltet sich die Sache unter Umständen einfacher, da je nach Maschine / Werkzeug dass Dir zur Verfügung steht, die Sitze entsprechend mit dem jeweiligen Untermass ausgefräst werden können.

Wie auch immer: ich habe diese Möglichkeiten nicht und nutze konventionelle Maschinen und das System Einheitsbohrung mit H7-Reibahlen. Meine Kugellager sind nur bei den Drehteilen (Bsp. Achskörper) eingepresst (Untermass maximal 0,02mm), bei den gebohrten und geriebenen Sitzen sind die Kugellager mit Loctite eingeklebt, oder einfach nur (spielfrei!) eingelegt, was meines Erachtens für den angestrebten Zweck und das Modell reicht.

Beispielsweise sind die Lager in den Portalkörper-Deckeln mit Loctite gesichert, da die Bohrungen mit einer H7-Reibahle ausgeführt worden sind. Das innenliegende Kugellager der Portaleinheit ist hingegen auf die Radantriebswelle aufgepresst und nicht mittels Loctite mit dem Portalkörper gesichert um die Einheit später auch wieder demontieren zu können.

Noch ein Tipp zu den Kugellagern: Wenn Du solche mit Bund verwendest, lassen sich diese unter Umständen besser montieren und/oder einpressen, da durch den Bund "automatisch" beim Anliegen auf einer planen Fläche auch die korrekte Flucht erreicht wird.

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Wo kann man Zahnräder in Kleinmengen kaufen?

Ich kenne zwei Hersteller, von denen man auch Kleinmengen (bitte selbst unter Mindestbestellmenge nachsehen) beziehen kann: Die Firmen Maedler und Nozag.
Ich habe meine Zahnräder über die Firma eines Kollegen bezogen. Eine Alternative für die Schweiz ist die Firma Saurer (Distributor).

Für Adressen, siehe Menu 'Quellen'

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